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5 Empfehlungen zur Meidung der Nervung durch Häufung von Substantivierungen
Vielen ist bewusst: Substantivierungen bzw. Nominalstil machen einen Text förmlicher. Manche Verfasser scheinen zu glauben, dies verleihe ihrem Text automatisch mehr Gewicht und Eindruck.
Was aber vielen nicht bewusst ist: Oft bewirkt die Zu-viel-Verwendung bzw. Zu-oft-Nutzung von Substantivierungen die Verkomplizierung der Erfassung der ausgedrückten Meinung und in der Folge die Verstimmung der angesprochenen Leserschaft — und damit verheerenderweise das genaue Gegenteil des eigentlich Gewollten.
Nachfolgend 5 Gründe, weshalb Verfasser·innen von Texten Nominalstil bzw. Substantivierungen zurückhaltend einsetzen sollten:
Ein Standardproblem übertriebenen Nominal-/Substantivierungs-Stils:
– Er verleitet dazu, wichtige Details nicht zu benennen;
– dadurch lässt die Aussage die Leser oftmals fragend zurück (nämlich wenn sich der Bezug nicht ohne Weiteres — und zwar eindeutig — aus dem Vorausgehenden ergibt):
Ein weiteres zentrales Problem des Nominalstils:
! Er verleitet zu vagen und nicht selten mehrdeutigen Aussagen;
! egal, ob der Verfasser dies a) gerade will, b) nur in Kauf nimmt oder aber c) schlicht übersieht: Die Leserin merkt's — und ist verstimmt.
Häufig sollen Texte nach dem Wunsch ihrer Verfasser klar gehoben klingen; dies lässt Formulierungen leider steif und bürokratisch klingen und ist oft schwer verständlich (vereinzelt sogar unfreiwillig komisch)
Echte Verbformen machen (fast) jeden Text lebendiger. Doch selbst wenn man Verben schon substantivieren will, bieten sich dafür oft zwei Möglichkeiten: mit „-en“ oder mit „-ung“. Ich empfehle „-en“, weil es das Verb klarer erkennbar lässt; „-ung“ hat häufig eine andere Bedeutungs-Nuance oder gar Bedeutung:
Gelegentlich (aber nur selten!) lässt es sich nicht recht vermeiden, Wendungen zu substantivieren. Allerdings ist dann zu beachten:
© 2013 dr. wolfgang pasternak
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